Freitag, 31. Juli 2015

Agapanthus

ich mag diese Südafrikaner. Sie sind unkompliziert, bekommen fast keine Krankheiten, Schnecken mögen sie  nicht, die meisten sind laubeinziehend und können damit fast im dunkeln, frostfrei überwintert werden und wenn sie blühen, sind sie eine Schau.
Dabei hatte mein Start mit ihnen so einiges an Frustpotenzial. Die ersten drei Wurzelrhizome sprangen mir im Baumarkt in den Einkaufswagen, lagen sie doch da mit hübsch gedrucktem Blütenbild gleich neben Dahlien und Cannas. Das richtige für Anfänger wie mich,dachte ich.
Von den dreien trieb nur eine aus, die machte dann auch prächtiges Laub und nach ein paar Jahren schob sie die erste Blüte in einem wunderschönen Dunkelblau an einem endlos langen, dünnen Blütenstiel. 
Ich freute mich, bis der erste Regen und ein wenig Wind kam. Danach war der endlos lange Blütenstiel nur noch halb so hoch und meine Blüte zeigte geknickt zur Erde. Na gut, dachte ich mir, braucht sie eben doch ein bisschen liebevolle Stütze. Ich richte die Blüte samt Stiel wieder auf, stäbte sie vorschriftsmäßig und der nächste ,ich betone, Windhauch kam. Plopp, meine Blüte hing ein Stück über dem alten Knick erneut geknickt nach unten. Na hee, so hatte ich mir das nicht vorgestellt.

Ich machte mich schlau und las im Internet, dass die meisten der im Baumarkt angebotenen Rhizome von Schmucklilien stammen, die direkt als Schnittblume für Gewächshäuser gezüchtet werden. Klasse, da ist ja auch kein Wind. Ich wollte aber nicht in die Schnittblumenproduktion einsteigen. 
Desweiteren las ich, dass es Sorten mit dickeren Stielen gibt, denen Wind und Regen nicht so viel ausmachen und die genauso hübsch bzw. noch hübscher blühen. Die meisten dieser Sorten kommen aus England bzw. den Niederlanden. 
Nun liegen GB und NL nicht gerade bei uns um die Ecke. Aber auch in Deutschland gibt es bereits einen Agapanthuszüchter, der verschiedene Sorten anbietet. 
Dieser ist auch zum Staudenmarkt im botanischen Garten in Berlin vertreten. Was lag also näher, als mir dort ein paar Pflanzen mitbringen zu lassen. Ich dachte so an ein bis zwei. Frau will ja nicht gleich übertreiben.  Ruckzuck hatte ich meine Wunschliste zusammen. Als must have wurden mir "Enigma" und "Purple cloud" empfohlen. Das war vor ca. 5 Jahren und das ist jetzt...
von li. nach re.
Glacier Stream, Luna, Lavender Haze, Peter Pan, Purple Cloud,
Golden Drop,Septemberhemel und Midnight cascade, 
 einmal hier
von li. nach re.
Blue Triumphator, Liams lilac, Queen mum, White Ice und Enigma
und einmal da;-)

Aus meinen 1-2 sind mittlerweile 14 geworden und.... ich habe noch nicht genug.
Agapanthus Queen mum
Agapanthus White Ice
Agapanthus Enigma
 Enigma ist immer noch mein Favorit. Sie macht schon im Knospenstadium ein Feuerwerk auf. Die Blüte ähnelt später der Queen mum. Die hohen dunkelblauen, wie Purple cloud lassen sich noch Zeit.
ganz vorn
Evening star, Septemberhemel und der höchste Purple Cloud
Auf der vorjährigen Englandreise ist mir noch der panschierte Agapanthus  Golden Drop als Versuchskaninchen in den Koffer gesprungen.
Als ich ihn im Frühjahr aus dem Winterquartier holte, sah er nicht sehr vital aus -wie fast alle meine Englandmitbringsel-.

Agapanthus Golden Drop
Aber jetzt, immerhin eine Blüte. 
Es wird.

Donnerstag, 30. Juli 2015

Gestern abend

rahmte plötzlich ein Regenbogen unseren Garten. Durchaus angemessen, wie ich fand;-)
Um ihn ganz auf das Foto zu bekommen, hätten mir Flügel wachsen müssen, so tat es zur Häfte nur die Dachbodenluke.

Ansonsten
.... ohne viele Worte.

 Es ist Ende Juli und hier blühen die Herbst(!)anemonen

  und Herbst(!)alpenveilchen. 

Und noch ein hübscher Blüher. .
Verbena hastata
Es gibt sie in rosa und violett. 
Aber Vorsicht, hat man in einem Jahr ein oder zwei, hat man im nächsten Jahr schon ein- oder zweihundert.Tendenz steigend. Ich jäte sie mittlerweile rigoros und es sind immer noch genug.

Montag, 27. Juli 2015

Phlox

Ganz am Anfang meiner Gartengestaltung ging es mir so, wie wahrscheinlich allen anderen. Man übernimmt freudig aus anderen Gärten die überschüssigen Pflanzen.


Ich bekam einfarbigen härtegetesteten, widerstandsfähigen lilanen Phlox aus meinem Elternhaus, weißen, supergesunden, langblühenden Phlox von einer Freundin und noch ein paar namenlose von Bekannten.
Dazu sprangen mir im Laufe der Jahre auch ein paar Sorten, wie z.B. Düsterlohe, Kirchenfürst, Uspech, Blue Paradise und Gräfin von Schwerin (mein Lieblingsphlox) und noch etliche andere
Gräfin von Schwerin

in den Einkaufskorb. Eine Bride, an deren genauen Namen ich mich aber nicht mehr erinnere, war auch mal dabei.
Diese mendeln sich jetzt fröhlich kreuz und quer durch den Garten. Während der Blüte bekommen dann die hübschesten und gesündesten ein Bändel um den entzückenden Blütenhals, damit ich weiß, welche sich aussamen dürfen und spätestens beim Rückschnitt im Winter, welche erhaltenswert sind und um keinen Preis dem Spaten zum Opfer fallen dürfen.

.... und dann, lasse ich mich in jedem Jahr aufs neuen von den Sämlingen überraschen
Sämlinge 2015
Frei nach Loriot, ein Leben ohne Phlox ist möglich, aber sinnlos;-)

Samstag, 25. Juli 2015

Es ist Sommer in der Stadt



im Moment wirft es gerade reichlich Wasser vom Himmel. Soll es ruhig, Regen kann es nie genug geben. Ich kann also ganz entspannt und vor allem von drinnen, den vorgestrigen Sommermorgen Revue passieren lassen.
Mein Vorvorgarten holt endlich so richtig Schwung. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal an einem Boden fast verzweifele, aber es ist so. Es ist nur zur Seite geschobener verdichteter Wegeschotter-Lehmboden-Dreck. Die Zwiebeln verfaulen,die Wurzeln kommen nicht so richtig in die Tiefe, der geschlitzblättrige Essigbaum, der keine Ausläufer machen soll, macht doch welche...*nerv*
Trotz lockern, mulchen, gut zureden.... *nerv*
Aber jetzt ist da Stimmung in der Bude, vor allem insektentechnisch. Die Hummeln sind ganz wild auf Kugeldistel, Königskerze und Co.


schöne Kombi aus Perovskia und wilder Möhre


Der Südweg. 
 ein Blick nach vorn, ein Blick zurück. Die Malven haben hier das Kommando übernommen




Vorbei am kleinen Teich, habe ich schon mal gesagt, dass ich Gräser liebe?! 
Sie haben, zusammen mit dem straußblütigen Gilbfelberich, einem Wucherer vor dem Herrn, die Uferböschung komplett übernommen. 

ich fühle mich nicht aus den Augen gelassen
Und noch ein wenig restlicher Garten
 am und im Biergarten


das Dreiecksbeet


 der große Teich
Die Wanne ist voll.... 

und Zwergseidis in Lauerstellung, wann geht's raus

7/12 Blick

Zeit für einen neuen Blick
Grün soweit das Auge schaut. 

Samstag, 18. Juli 2015

Der Teufel steckt wie immer im Detail

Nach dem Chaos vom letzten Post wollte ich jetzt ganz geordnet mal ein paar Phloxsämlinge zeigen, die sich in meinem Garten breitmachen. Aber dies hat noch Zeit, die Phloxe holen gerade Schwung. Die Hochblüte ist bei mir in meinem Garten noch nicht erreicht.
Stattdessen fiel mir beim Fotografieren meine kleine Engländerin wieder auf.
Ich war vergangenes Jahr im Juli mit einer Reisegruppe in England und hatte mir von dort einige Pflanzen mitgebracht. Es war dieser Anbieter mit dieser Reise. Über die Reise schreibe ich mit Sicherheit noch mal, wenn es nass und kalt ist. Die Mischung aus alten und neuen Gärten hatte mich sofort angesprochen.
Unter anderem  waren wir auch in The Manor House in Upton Grey, einem Gertrude Jekyll Garten, in dem mir diese Pflanze fast ins Auge stach.

Eine Berkheya wie ich auf Nachfrage erfuhr. Kakteen sind nicht so mein Ding, aber diese stachlige Schönheit gefiel mir.  In dem Pflanzenshop in Wisley sprang sie mir dann kurz entschlossen in den Einkaufskorb.  Frei nach dem Motto:" Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste, wer weiß, ob ich sowas üüüberhaupt in Deutschland bekomme" und ich bin mir ganz sicher, ich hätte mich schwarz geärgert, wenn ich sie nicht mitgenommen hätte.Und jetzt kommt das "Aber".
Ich hätte es wissen müssen. Welche Pflanze hat schon nur einen Namen. Es gibt immer mehrere Unterarten. Während die Berkheya in Upton Grey bestimmt eine purpurea ist,
sieht meine so aus und ist damit eher eine Berkheya cirsiifolia. Auch ganz hübsch und wie ich jetzt nach genauerem googlen weiß, nicht ganz so winterhart wie die purpurea. Na gut, es bleibt spannend. Der letzte Winter war ja kein Winter und nachdem sie schon in diesem die Blätter einfach vermatschen ließ und auf Nimmerwiedersehen verschwand, war ich erstaunt, dass sich im Frühjahr überhaupt was tat.
Schau'n wir mal, vielleicht hat sie sich jetzt in dem einen Jahr so etabliert, dass sie auch richtige Lausitzer Winter aushält und ich suche weiter nach einer purpurea. Die hätte ich gern auch noch.
Frau braucht schließlich eine korrekte purpure Erinnerung an The Manor House.

Dienstag, 14. Juli 2015

Juli

ist immer wieder der Monat, in dem mir der Garten so langsam aber sicher aus der Hand gleitet. Musste man den Stauden vorher beim Wachsen noch gut zu reden, explodieren sie jetzt förmlich, der Rasen startet senkrecht durch und versucht es den Stauden gleich zu tun. Unangefochtener Spitzenreiter ist aber das Unkraut in den Wegefugen. Nicht das in dem Fugensand irgend etwas explosives enthalten wäre, aber dort wächst es am Schnellsten. Unkraut gejätet, den Rücken zugedreht, wusch, steht das Nächste schon wieder in den Startlöchern und macht sich groß,größer, am größten.
Selbst wenn ich jetzt manchmal das Chaos nicht so richtig ansehen will, bin ich mir sicher, dass ich es im Winter wieder ganz anders sehe.Also hier ein wenig aktuelles Chaos.
 der Vorgarten
 der Vorvorgarten
 noch mehr Vorvorgarten ,
ein Kontrast der ungeplante Sauerampfer
 Stipa Calamagrostis will mitreden und wirft sich ganz weit nach vorn
 wenn man nicht aufpasst, hat man nicht nur eine Malve, sondern gleich ganz ganz viele. Die Bienen freut's.
 Der Phlox holt Schwung
hier und dort
 und überall
 das Hamamelisbeet, von Hamamelis im Moment nicht viel zu sehen.
und zuletzt das Dreiecksbeet


.
Alles wohlgemerkt schon nach dem Rasen mähen. Vorher war noch mehr Chaos.
Und so sieht das Vorher/Nachher-Bild aus, wenn ich mit der Kamera durch den Garten unterwegs bin.



Wenn nicht ständig die Regenschauer mich unterbrechen würden, läge noch mehr Unkraut im Weg. Könnte bitte jemand diesen April aus dem Juli abholen?!

Dienstag, 7. Juli 2015

Es ist viel zu heiß

....wer hat eigentlich dieses Wetter bestellt?! Das macht doch keinen Spaß nicht. Die Luft schwirrt, das was nach Wasser aussieht, ist nur eine Fata Morgana über der Straße und nicht nur die  Gärtnerin kocht im eigenen Saft und lechzt nach Wasser.
Die Rosenblüten hängen verbruzzelt an den Ästen herum, der Klee rollt sich im Schatten zusammen, die Früchte werden gleich am Strauch zu Marmelade und die Hühner drängen sich im Schatten um das kühlendste Sandbad und selbst die Schleimer stranden angedörrt auf den Steinen. Lediglich die Fliegen finden dieses Wetter Klasse.
25° und Schäfchenwolken, dazu ein kühler Drink mit Sonnenschirmchen,die Beine hochgelegt,  ein erfrischender nächtlicher, langsamer Landregen. Ja, das wäre ein Sommer nach meinen Vorstellung.
Stattdessen dieses alles lähmende Saharaflair. Nein, ich habe das so nicht bestellt und reklamiere. Man schicke mir Blitz und Donner, der dieser Hitze ein Ende macht, aber harmlos bitte, wenn ich schon am wünschen bin;-)