was liegt da näher, als höchstselbst mit XXL-Sonnenbrille am Strand unterm Sonnenschirm zu liegen und über unsere "Badewanne" zu schreiben.
Wenn man zu den gefühlt 0,5% oder wieviel auch immer Wassergrundstücksbesitzern gehört, dann braucht man sowas natürlich nicht, aber ich gebe sie nicht mehr her. Das Wasser ist samtweich, das Schilf raschelt im Wind, bietet Sichtschutz, die Seerosen entfalten ihre Pracht in Augenhöhe, Schnecken dümpeln raspelnd an der Wasseroberfläche vorbei, Molche tauchen kurz auf und verschwinden in der Tiefe, Frösche lassen sich entspannt von der Wasserseite aus auf die Hand nehmen und schauen nur verblüfft , ob des plötzlich warmen Untergrundes und der großen Augen gegenüber und wenn man Glück hat, dann schlängelt sich eine Ringelnatter durchs Schilf.
Vor 11 Jahren haben wir unseren Schwimmteich gebaut und es nicht einen Sommer bereut. Es ist einfach nur schön sich bei der Affenhitze im Teich abzukühlen, anschließend runtergekühlt weiter zu garteln oder auch nur faul in der Sonne trocken zu bruzzeln.
Bei uns bot sich damals das Ende des Gartens an. Bis dahin war dort nur eine sandige, trockene, baumlose Wiese. Theoretisch war ich schon ganz schlau, praktisch... naja, frau lernt dazu.
Interessant für Neuanfänger ist die Frage, was würden die Schwimmteichbesitzer jetzt anders machen. Also, ich würde....
-den Aushub des Teiches bis auf den Sand, der auf die Folie kommt, abfahren lassen. Damals hatte ich es zu einem Wall um den Teich schütten lassen, den ich mit wilden Wein, frei nach Pücklers Pyramide in Branitz, bewachsen lassen wollte. Nicht meine glorreichste Idee, die Quecke war 100x schneller. Jetzt wachsen Sträucher auf und vor dem Wall und in diesem feiern die Wühlmäuse Party.
-zusätzlich würde ich einen Reinigungsgraben (statt des Walls) außerhalb des Schwimmteiches anlegen, durch den das Wasser auf der einen Seite angezogen, diesen durchläuft und am anderen Ende mit einer Solarpumpe wieder in den Teich eingespeist wird. Diesen Reinigungsgraben würde ich trotzdem so gestalten, dass er auch ohne ständigen Wasseraustausch z.B. im Winter im Gleichgewicht bleibt. Der Vorteil wäre außerdem, dass die Wasseroberfläche in Bewegung bleibt und der ganze schwimmende Eintrag,wie Samen, Pollen, Blätter, Insekten, in eine Ecke getrieben wird.
-desweiteren würde ich kein Wasser mehr von Dachflächen in den Teich leiten. Man spart zwar Wasser, aber mit dem Dachwasser spült es den gesamten Staub und Dreck vom Dach und bei Regen kommen gleich große Menge neuen Wassers in den Teich. Diese wirbelt die Wasserzusammensetzung im wahrsten Sinne des Wortes sehr durcheinander.
-und die Ufergestaltung würde ich jetzt anders machen. Damals war es mir wichtig, dass ich nicht ständig einen konstanten Füllstand haben muss,um die lichtempfindliche Folie zu schützen. Zu dem hatte ich gelesen, das an einem Ufer welches nicht steiler als 30% ist, Sand nicht runtergespült wird, also auch gut gegen scharfkantige Eisschollen im Winter. Ha, nur wusste dies unser Sand nicht und bis das Ufer so bewachsen war, das wirklich nichts mehr ins Rutschen kam, brauchte es Jahre. Aber in dieser Zeit schippten wir öfters den Sand immer wieder mal nach oben.
Birken- , Weiden- und Kiefernsämlinge finden unsere jetzige Ufergestaltung immer noch ganz toll und samen sich jährlich zu Hunderten aus. Diese wieder herauszuziehen ist eine Strafarbeit. Das richtige Werkzeug dafür suche ich noch.
Würde ich noch mal einen Teich bauen,würde ich mich für diese Ufergestaltung entscheiden.
Inklusive Boot natürlich;).
gesehen bei Beth Chatto |
Aber ansonsten sind wir sehr zufrieden. Alles in allem funktioniert unser Teich gut. Er ist so naturnah, wie wir das wollten, braucht bis auf den anteiligen Wasserwechsel im Frühjahr keinen Strom. Die Sichttiefe wechselt ab und zu, ist aber nie unangenehm trüb und seltene Algenansammlungen lösen sich bei Schwimmbewegungen auf. Ein bisschen Naturkind muss man für einen Schwimmteich eben auch sein.
Und wer braucht schon ein Boot, wenn er einen Treckerreifen hat:-)
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