Montag, 3. Oktober 2016

Hühner 2.0

Nachdem beim vorhergehenden Post eine Fehlermeldung nach der anderen von blogger kam und ich schon Panik schob, das alles im Nirwana verschwunden sei, jetzt die 2. Hühnergeschichte.
Nach 8 Jahren Hühnerhaltung lernt frau ja dazu. Vieles würde ich immer noch so machen. Einiges anders.
Mit normal großen Hühnern, also die, deren Eier Pingpongballgröße übersteigen und nicht bündig im Eierbecher verschwinden, ist ein gepflegter Garten nicht möglich. Die Hühnerfüsse sind einfach zu groß, die Augen zu scharf. Hühner sind Feinschmecker und am Leckersten sind immer(!) die teuersten Stauden und die Würmer, Käfer, Larven unter diesen noch viel, viel leckerer. Mit anderen Worten, ab einer bestimmten Größe Huhn fliegen Stauden wurzelkopfüber durch den Garten, werden zerpickt oder freigescharrt. Dies kann wiederum mein Gärtnerinnenauge nicht sehen und deshalb ist es gut, das wir uns den Garten nicht teilen müssen.

Irgendwann kam ich auf die Idee, dass ja einige Auserwählte meiner Hühner mir im abgeernteten Gemüsegarten partiell bei der Unkrautbeseitigung helfen könnten.
Also dachte ich wieder nach und mir fiel eine Art mobiler Dreiecksstall ein, den ich in England gesehen hatte. Ich recherchierte ein wenig weiter und stieß auf einen Stall, der meinen Massvorgaben genau entsprach. Einen boughton chicken coop.
Also Bausatz geordert, zusammengebaut, in den Gemüsegarten getragen, zwei Hennen (ein Huhn allein wäre nicht artgerecht) hineingesetzt.... davorgesetzt, Hennen beguckt, merde, englische Hühner scheinen kleiner zu sein... Hennen zu groß, Stall für meine Hennen zu klein,...also Hennen wieder zurück in den eigentlichen Hühnergarten....selber Unkraut zupfen bzw. Boden umgraben, Zeit nachzudenken.
Das war dann der Zeitpunkt, an dem ich mir die Zwergseidenhuhneier bestellte und von meinem Brutautomaten ausbrüten liess. Die Seidis passen in den Dreiecksstall ohne sich die Federn kaputt zu stossen und dank ihrer befederten Füsse scharren sie auch nicht ganz so viel.Knuffig anzuschauen sind sie obendrein. Die Eier sind dafür verschwindend klein und viel Fleisch ist auch nicht an ihnen. Also insgesamt mehr was für's Herze, als für den Topf.

Aber was ich eigentlich die ganze Zeit erzählen möchte, ist, wenn man sich Hühner im Garten halten will, mit Eiern und so, geht es nur über eine Voliere. Vorzugsweise einer, mit einer breiten Tür, durch die eine Schubkarre zum gelegentlichen Erdaustausch passt. Einem Dach, welches ein wenig schräg ist, damit Schnee herunterrutschen kann und gleichzeitig ein XXL Sandbad bietet, sowie einem winddichten, aber luftigem Stallabteil mit herausnehmbaren Sitzstangen.
Das A und O an der Hühnerhaltung ist die Vermeidung durch Parasiten, wie Wurm- und Milbenbefall und der Schutz vor Füchsen, Katzen, Madern und Raubvögeln.
Es ist frustran und nervenzerfetzend, wenn man dies nicht bedacht hat. Der Rest findet sich von allein.

Fazit: Ich mache es jetzt so, dass die großen (leckeren) Hühner im Hühnergarten bleiben und dort nach Herzenslust rumscharren können. Ihre Küken bleiben bei mir vorn im Kükenstall bis sie groß genug sind, um nicht mehr Obengenannten zum Opfer fallen.
Die Seidis ziehen in der Zwischenzeit in den Dreiecksstall und wandern mit diesem von Stelle zu Stelle im Garten. Es hat den Vorteil, dass die noch kleineren Zwergseidenküken auch gleich vor Katzen und Raubvögeln geschützt sind. Nachts gehen sie unter das abgeteilte, sichere Dach schlafen.

Wenn die Hampshire, Dresdener und Welsumer Küken groß genug sind, dies ist meist Ende Juni soweit, setzte ich sie zu den großen Hühner in den Hühnergarten.
Die Seidis ziehen vom Dreiecksstall wieder in den Kükenstall und können sich tagsüber frei im Garten bewegen. Die Stauden sind zu dieser Zeit so groß geworden, dass Zwergseidenhuhnfüsse ihnen nicht mehr viel antun können.

Neu gepflanzte Sträucher, Gemüsebeete und gemulchte Stellen decke oder stecke ich mit Sechseckgeflecht ab, damit sie nicht alles breitscharren. Dies machen sie nämlich leidenschaftlich gern, am liebsten breit und weit und danach sieht es nicht aus wie schön, sondern eher wie Sau....

Aber Spaß machen Hühner trotzdem, gerade wenn der kleine Zwergseidenhahn sich für den größten Hahn aller Zeit und den Garten samt Gefolge für sein Königreich hält.
Träum weiter, Heinz, du Hahn;-)
Zwergseidenhühner,
mittig der "große" Heinz, links der "kleine" Heinz
dahinter die Hennen, die was besseres zu tun haben





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