Montag, 30. März 2015

Krokuswiesen

Diesmal hat mein Post (noch) nichts mit der Lausitz zu tun.
Wir haben uns in der vorigen Woche die Krokuswiesen in Drebach angesehen.  Leider war die Hauptblüte schon durch und das Wetter spielte nicht ganz mit. Von Sonne, die die letzten Krokusse zum vollen Erblühen gebracht hätte, war weit und breit nichts zu sehen, Stattdessen habe ich die Regenpausen abgepasst um wenigstens ein paar Fotos zu machen. Auf 7ha haben sich im Laufe der Jahrhunderte Krokusse ausgebreitet
 und dies nur, weil ein Mann sich als Honorar Pflanzen aus dem botanischen Garten wünschte.
Eine geniale Idee und eine Form von Unsterblichkeit.



 

Es müsste viel mehr solcher Wiesen geben. 
Ich fange mit meiner dann schon mal an.

Dienstag, 24. März 2015

Beetbegrenzungen

seit Jahren tue ich mich mit Beetumrandungen, -begrenzungen oder wie man das auch immer nennen mag, schwer. Am Gärtnern liebe ich das Veränderbare. Wenn's mir nicht mehr gefällt, dann mache ich es eben anders. Ratsch, wutsch... Mal kurz was abgestochen, mal kurz was wieder aufgefüllt und eingesät, fertsch.
Im Moment überwiegt der Rasenfrass noch. Aber ich merke zunehmend , meine Kraft ist endlich. Gerade wenn ich im Frühjahr mit dem Stauden abschneiden fertig bin, denke ich, ha, nein, kein Beet mehr dazu , niemals nicht auf keinen Fall, du bist doch nicht verrückt und halte mir für einige Wochen die Finger fest, wenn sie zu Absteckschnur und Spaten greifen wollen.
Im Sommer sieht das dann schon wieder anders aus;-).
Na, jedenfalls eine,  für mich anstrengende und  ungeliebte Arbeit ist das Kanten abstechen. Wenn ich gut bin, mache ich es 2x im Jahr und habe dann  anschließend für ein paar Tage "Rücken". Etwas, was meiner Motivation und der Häufigkeit für saubere abgestochene Kanten nicht gerade förderlich ist.
Es musste also eine andere Lösung her. In weiser Voraussicht hatte ich mir nach unserem Umbau die alten Biberschwänze vom Dach aufgehoben und die über die Jahre als Kantensteine zweckentfremdet. Ging gut, sie passten sich wunderbar ein,machten jede Kurve mit und fielen in ihrem Braunton nicht sehr auf.
Leider sind sie jetzt alle und die verarbeiteten haben sich über die Jahre heimlich still und leise mit dem Rasen verbündet, in dem sie sich einfach weiter senkten  oder zerbrochen sind. Jetzt macht der Rasen nur noch einen kleinen Hops,  sitzt -ploppt- im fetten Beet und macht meinen(!) Stauden den Platz und die Nährstoffe streitig. He,das geht ja gar nicht.
Ach, und noch was, die Nacktschnecken lieben die senkrechten Zwischenräume zwischen den kaputten, kühlen Steinen. Es ist der perfekter Eiablage- und Lauerplatz bis die Lieblingspflanzen nachgewachsen sind.
Es musste also wieder eine Lösung her und so  bestellte ich mir auf Empfehlung diese Rasenabgrenzung. Knapp 40m zum Testen für 2 Beete. Nachdem ich ein halbes Jahr zögerlich immer wieder um die Metallstreifen im Schuppen herumgeschlichen bin und nicht so recht wusste, wie ich es am gescheitesten anfange, habe ich gestern kurzentschlossen mit dem Einbau begonnen. Es ging besser als gedacht. Mit dem Spaten die Linie vorstechen, Streifen miteinander verbinden und einsetzen.Zum Schluss die Ecken anbasteln.
Die Streifen haben noch einen Vorteil. Sie sind wiederverwendbar. Wenn es mir also nicht mehr gefällt, ziehe ich sie wieder raus und mache es anders.
Nur die Optik ist noch ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Im Moment sieht es ganz schön "metallisch" aus. Die abgestochenen Kanten und die Biberschwänze fügten sich harmonischer ein. Aber  ich bin mir sicher, es wächst sich aus.... ähm,ein... und für weniger "Rücken" lohnt es sich alle mal.


Mittwoch, 18. März 2015

3/12 Blick und Frühlingserwachen

gestern 17° in der Sonne , heute 15° und dazu noch frei. Da macht Gartenarbeit so richtig Spaß. Alles steht in den Startlöchern und wenn frau  beim restlichen Stauden abschneiden und Unkraut ziehen eh schon mal unten ist, kann man gleich noch den fotogenen Austrieb festhalten.

 Pulsatilla vulgaris, die gemeine Kuhschelle
 Paeonia daurica, die Krim-Pfingstrose
Phlox, einer von vielen Sämlingen
und Euphorbia amygdaloides purpurea, die mandelblättrige Purpurwolfsmich
 Die Krokusse leuchten nur so in der Sonne.

Frühlingsgefühle bzw. Gelüste auf zartes Grün hat auch mein Gartenbodenpersonal. Wenn ich nicht aufpasse und das Tor nicht richtig schließe, sind sie sofort im ganzen Garten und nicht nur in dem Teil, den sie unkrautfrei halten sollen.



Zum Schluß noch mein Märzbild. 
Diesmal der Ausschnitt bewußt ein bisschen größer. Ich konnte nicht widerstehen und meinen Krokushang ausblenden.


Samstag, 14. März 2015

John Brookes

Seit gestern nachmittag ist es hier kalt und nassgrau, dazu ein gruftigkalter Wind aus Osten, der die gefühlte Temperatur auf eiskalte Minusgrade senkt. Och nee, da muss frau nicht raus. So ein Wetter sehe ich mir lieber von drinnen, mit einer heißen Tasse Tee, an und mache Pläne.
Dann stapeln sich hier Bücher und Zeitschriften. In der Gartenpraxis ist auf der letzten Seite immer Buchwerbung.  Diesmal ist es der Grundkurs Gartendesign von John Brookes, einem englischen Gartengestalter, welcher jetzt für wenig Geld angeboten wird. Der Grundkurs, nicht der Gestalter.
Ich hatte vor Jahren ein Buch von ihm durch Zufall in der Hand und beim Lesen die Initialzündung, was die Gartengestaltung angeht. Als wir uns damals das Grundstück das 1. Mal ansahen, kam mir der Garten schon sehr harmonisch vor, ohne das ich sagen konnte, woran es lag. Bis mir eben John Brookes die Augen öffnete.
Er behauptet, dass für einen harmonischen Gesamteindruck alles in einem Verhältnis stehen muss und deshalb sucht er sich z.B. ein markantes Teil am Gebäude aus. Das kann die Breite einer Terrasse sein oder eines Erkers oder einer Fensterfront. Je nach dem, was einem an dem Haus besonders auf- und gefällt und danach sollte sich die Aufteilung des Gartens richten. Man nimmt dieses Maß als Grundraster, auf dem sich dann die ganze Gestaltung aufbaut.
Bei uns ist es, wenn ich im Garten stehe, die Nische zwischen Eingang und Garage. Aus diesem Fenster schaue ich am meisten in den Garten.

Die Nische hat eine Breite von 3m. Dann fing ich an zu messen. Das Haus hat einen Grundriss von 9x9m. Der markante alte Apfelbaum im Hof, unter dem wir im Sommer sitzen, ist 9m vom Haus und von der Werkstatt entfernt. Die Werkstatt misst in der Länge mit Unterbrechungen 15m. Die alten Obstbäume sind in einem Raster von 6m, bzw. die kleineren in einem Raster von 3m, gepflanzt. Die Ligusterhecke stand damals 15m vom Haus weg. Das ganze Grundstück misst in der Breite 21m.
Damit hatte ich mein Raster. Es beträgt 3m im Quadrat und lässt sich beliebig auf 6, 9, 12 oder 15m in den Längen erweitern. Für mich war das die logische Erklärung.
Unbewusst hatte ich mich schon vorher daran gehalten. Aber jetzt, wo ich es schwarz auf weiß hatte, war alles klar. Ich habe keine Ahnung wie John Brookes einen Hanggarten unterteilt, aber für meinen Flachlandgarten war es genau das Richtige.
Seitdem versuche ich mich bei meinen Neuplanungen an dieses Raster zu halten und es funktioniert wunderbar.
Die 3m Kantenlänge lassen sich natürlich auch dritteln oder halbieren. Im Großen und Ganzen läuft es bei mir immer wieder auf die 3m hinaus.
Er gibt in seinen Büchern auch Bepflanzungstipps,  die sind bei uns nur mit Vorsicht zu genießen, da sie doch mehr an das englische statt an das kontinentale Klima angepasst sind.

Gerade bei der Bepflanzung  hat mir das Buch von Wolfgang Borchardt "Pflanzenkompositionen" sehr geholfen. Er erklärt bis ins Detail warum, wieso, weshalb etwas gut aussieht. In welcher Menge schmale oder breite Blätter wirken. In welchem Verhältnis Farben und deren Häufigkeit zu einander stehen. Alles sowas.Genau das Richtige für den professionellen Gartengestalter oder den der es werden will.
Ansonsten halte ich mich was die Bepflanzung angeht, an den bewährten Spruch von Karl Foerster "Pauke und Harfe" und von Wolfgang Oehme "Klotzen statt kleckern".
Blattkontraste funktionieren immer;-) 



Dienstag, 3. März 2015

Weißer Wald

Ich habe meinen Blog bewusst ein Stückchen Lausitz genannt.
1.weil mein Garten in der Lausitz liegt und
2. weil ich immer mal wieder ein Stückchen Lausitz vorstellen möchte.
Die Lausitz ist so vielfältig mit immer wieder anderen Eindrücken,das muss einfach gezeigt werden.

Heute ist es ein Teil der polnischen Lausitz hinter der Neisse. Ich bin durch Zufall darüber gestolpert.

Vor 2 Jahren infizierte ich mich  in England bei einer Winterreise mit dem  Galanthus-Virus. Einmal infiziert,  lässt einen der Virus nicht mehr los. Das Auge stellt sich automatisch am Ende des Winters auf den Schneeglöckchenmodus um und ich komme an keinem mehr vorbei, ohne nicht genauer hinzusehen.
Jedenfalls hatte ich bis dahin die Schneeglöckchen in meinem Garten sträflich vernachlässigt.Ich hatte vielleicht eins , vielleicht auch zwei. Aber mehr nicht. Ein schwerer Fehler!
Ich machte mich schlau. Schneeglöckchen mögen es nährstoffreich und im Sommer trocken. Dort wo z.B. Brennnesseln wachsen, fühlen sich auch Schneeglöckchen wohl.
Aber, Schneeglöckchen stehen seit 1990 unter Naturschutz. Pflücken und Ausgraben sind in der Natur strengstens verboten.

Ein Merkmal unserer Gegend ist, dass durch den Kohleabbau immer wieder Dörfer abgebaggert bzw. umgesiedelt werden. Diese Orte sind oft noch für einige Jahre völlig verlassen, bevor sie komplett abgerissen werden. Früher wurde dies devastieren genannt. Ein bedrückender Anblick. In so einem Ort Schneeglöckchen auszugraben und in meinem Garten eine neue Heimat geben, sehe ich nicht als Frevel an der Natur an. Im Gegenteil, ich rette sie vor dem Kohlebagger.

Es gibt hier aber auch ganz andere Orte und diesen möchte ich vorstellen. Im Zusammenhang mit der neuen Grenzziehung nach dem II.Weltkrieg wurden östlich der Neisse viele kleine Dörfer komplett niedergebrannt und die Häuser größtenteils abgetragen. Der Rest fiel im Laufe der Zeit zusammen. Jetzt, nach 70 Jahren, sieht man nicht mehr viel  davon.

Eine Radtour im Sommer führte uns an so einem Ort, dem ehemaligen Dorf Wendisch Musta, vorbei. Mir fielen nur ein paar alte Obstbäume, die überwachsenen Schuttberge, das Brennnesselgestrüpp und ein großes rotes polnisches Schild am anderen Ende des Ortes auf. Merken, dachte ich mir. Das siehst du dir noch mal an.
Und jetzt waren wir wieder dort. .
Ein weißer Wald


Die Schneeglöckchen sind noch nicht ganz aufgeblüht, vielleicht in 10 Tagen, aber es ist jetzt schon ein wunderbarer Anblick und nicht ganz einfach zu fotografieren...

 ...und ich schwöre, ich hatte nur die Kamera dabei und keine Schippe.

Schneeglöckchen lassen sich wunderbar vermehren, wenn man die Tuffs nach der Blüte auseinander nimmt und die Zwiebeln einzeln wieder einpflanzt.
Also habe ich vor 2 Jahren in der Nachbarschaft und bei Bekannten ein bisschen herumgebettelt und seitdem wieder Schneeglöckchen.

Sonntag, 1. März 2015

Eisig

war es heute morgen wieder. Und trotzdem war der Winter nicht einmal so, dass ich auf das Eis des Teiches gehen konnte, um das alte Schilf mit der Sense abzumähen. Etwas, was ich die 10 Jahre vorher immer geschafft habe.
Es geht wunderbar, leichter als das Mähen einer Wiese. Frau und Sense rutschen elegant über das Eis....wusch, zisch... wusch zisch..
Anschließend das Mähgut mit dem Schneeschieber über den  Rand schieben und fertsch, wie der Sachse hier sagt. Keine 30 min Arbeit.

Stattdessen habe ich mich diesmal am Ufer lang gehangelt und versucht , dass meiste zu erwischen.

Tja, so lang sind die Arme + Sense. Auch wenn es im Moment ein bisschen unfertig doof aussieht
Der Rest bleibt stehen, bis das Wasser wärmer ist. Auf eine vorn übergebeugte eiskalte Rutschpartie habe ich keine Lust.
Wenn dann aber die Sonne über die Fichten steigt, ist der Raureif ruckzuck weg und die Schneeglöckchen richten sich wieder auf.


Zwei meiner "von und zu " Glückchen. Sie sind allesamt bisschen größer und volumiger als die normalen G. nivalis
Hier noch ein Noname. Bisschen gelb ums Blütchen, weil  die abgestorbenden Blätter einer Königskerze kein Licht durchliessen.
 Hach, es liegt eindeutig Frühling in der Luft.