Samstag, 22. Oktober 2016

10/12

Endlich schien die Sonne, Zeit für den Oktoberblick. 


Donnerstag, 20. Oktober 2016

Potsdam

Nachdem wir im Frühsommer schon einmal ein paar Tage in Potsdam waren und ich mir die Parks und Gärten ansah, wollte ich mir dies unbedingt noch einmal im Herbst in der Laubfärbung ansehen.
Damals hatte ich im sportlichen Überschwang mein Fahrrad ins Auto geladen und erkundete mit ihm die Parks und Gärten in und um Potsdam. Es war genial. Mit dem Fahrrad war ich unabhängig, relativ zügig unterwegs und beweglicher als zu Fuss. So sah ich mir Sanssouci, den neuen Garten und den Babelsberger Park an, schaute vom Pfingstberg Richtung Berlin und Potsdam, besuchte die Biosphäre und die Freundschaftsinsel, fuhr einen Teil des Mauerradweges um Sacrow, die Pfaueninsel und Klein-Glienicke. Es war so schön, dass einmal ansehen nicht reichte.

Gesagt getan. Wieder das Fahrrad ins Auto geladen. Aber in Potsdam angekommen, machte der Himmel einen auf dicke graue Wolke, öffnete seine Schleusen und warf jede Menge Wasser vom Himmel. Och nee, als bekennender Schönwetterradler wollte ich nun auch nicht mehr radeln.

Also, was macht frau an einem verregneten grauen Oktobertag in Potsdam?!
Statt zu Königs ins Schloss Sanssouci zu gehen, beschloss ich mir lieber im Regen den Foerstergarten anzusehen.  Bei Sonne kann ja jeder.

Der Frühlingsweg
 Der Senkgarten, für mich der schönste Teil im Foerstergarten







Ich bin immer wieder hin und weg, wenn ich mir den Garten ansehe. Für mich ist es einer der schönsten Gärten überhaupt. Ich war schon so oft da und immer wieder sehe ich was neues.

Hach, dazu die Gärtnerei nebenan. Es hat definitiv Suchtpotential.

Ich hatte diesmal den besten Vorsatz keine Pflanzen zu kaufen. Zu Hause stehen noch welche in Töpfen und bevor die nicht eingepflanzt sind, gibt's nichts Neues, Punkt. Eisernes Gesetz.
Aber so ganz haltlos ohne Korb.... hee, das demotiviert  jeden Angestellten, so kann man nicht durch eine Gärtnerei laufen.  Also ganz kleiner Korb.
Und was passiert dann?! Man trifft ne Gartenfreundin, kommt ins Fachsimpeln- "Hast du dies gesehen, hast du das gesehen. Das haben die nur hier. Das würde gut bei dir reinpassen..." und schwubs ist der Korb wieder voll. Verflixt. Aber gut so:-)
Und was die Parks angeht, der nächste Anlauf ist gewiss und dann klappt das auch mit dem Wetter.

Montag, 3. Oktober 2016

Hühner 2.0

Nachdem beim vorhergehenden Post eine Fehlermeldung nach der anderen von blogger kam und ich schon Panik schob, das alles im Nirwana verschwunden sei, jetzt die 2. Hühnergeschichte.
Nach 8 Jahren Hühnerhaltung lernt frau ja dazu. Vieles würde ich immer noch so machen. Einiges anders.
Mit normal großen Hühnern, also die, deren Eier Pingpongballgröße übersteigen und nicht bündig im Eierbecher verschwinden, ist ein gepflegter Garten nicht möglich. Die Hühnerfüsse sind einfach zu groß, die Augen zu scharf. Hühner sind Feinschmecker und am Leckersten sind immer(!) die teuersten Stauden und die Würmer, Käfer, Larven unter diesen noch viel, viel leckerer. Mit anderen Worten, ab einer bestimmten Größe Huhn fliegen Stauden wurzelkopfüber durch den Garten, werden zerpickt oder freigescharrt. Dies kann wiederum mein Gärtnerinnenauge nicht sehen und deshalb ist es gut, das wir uns den Garten nicht teilen müssen.

Irgendwann kam ich auf die Idee, dass ja einige Auserwählte meiner Hühner mir im abgeernteten Gemüsegarten partiell bei der Unkrautbeseitigung helfen könnten.
Also dachte ich wieder nach und mir fiel eine Art mobiler Dreiecksstall ein, den ich in England gesehen hatte. Ich recherchierte ein wenig weiter und stieß auf einen Stall, der meinen Massvorgaben genau entsprach. Einen boughton chicken coop.
Also Bausatz geordert, zusammengebaut, in den Gemüsegarten getragen, zwei Hennen (ein Huhn allein wäre nicht artgerecht) hineingesetzt.... davorgesetzt, Hennen beguckt, merde, englische Hühner scheinen kleiner zu sein... Hennen zu groß, Stall für meine Hennen zu klein,...also Hennen wieder zurück in den eigentlichen Hühnergarten....selber Unkraut zupfen bzw. Boden umgraben, Zeit nachzudenken.
Das war dann der Zeitpunkt, an dem ich mir die Zwergseidenhuhneier bestellte und von meinem Brutautomaten ausbrüten liess. Die Seidis passen in den Dreiecksstall ohne sich die Federn kaputt zu stossen und dank ihrer befederten Füsse scharren sie auch nicht ganz so viel.Knuffig anzuschauen sind sie obendrein. Die Eier sind dafür verschwindend klein und viel Fleisch ist auch nicht an ihnen. Also insgesamt mehr was für's Herze, als für den Topf.

Aber was ich eigentlich die ganze Zeit erzählen möchte, ist, wenn man sich Hühner im Garten halten will, mit Eiern und so, geht es nur über eine Voliere. Vorzugsweise einer, mit einer breiten Tür, durch die eine Schubkarre zum gelegentlichen Erdaustausch passt. Einem Dach, welches ein wenig schräg ist, damit Schnee herunterrutschen kann und gleichzeitig ein XXL Sandbad bietet, sowie einem winddichten, aber luftigem Stallabteil mit herausnehmbaren Sitzstangen.
Das A und O an der Hühnerhaltung ist die Vermeidung durch Parasiten, wie Wurm- und Milbenbefall und der Schutz vor Füchsen, Katzen, Madern und Raubvögeln.
Es ist frustran und nervenzerfetzend, wenn man dies nicht bedacht hat. Der Rest findet sich von allein.

Fazit: Ich mache es jetzt so, dass die großen (leckeren) Hühner im Hühnergarten bleiben und dort nach Herzenslust rumscharren können. Ihre Küken bleiben bei mir vorn im Kükenstall bis sie groß genug sind, um nicht mehr Obengenannten zum Opfer fallen.
Die Seidis ziehen in der Zwischenzeit in den Dreiecksstall und wandern mit diesem von Stelle zu Stelle im Garten. Es hat den Vorteil, dass die noch kleineren Zwergseidenküken auch gleich vor Katzen und Raubvögeln geschützt sind. Nachts gehen sie unter das abgeteilte, sichere Dach schlafen.

Wenn die Hampshire, Dresdener und Welsumer Küken groß genug sind, dies ist meist Ende Juni soweit, setzte ich sie zu den großen Hühner in den Hühnergarten.
Die Seidis ziehen vom Dreiecksstall wieder in den Kükenstall und können sich tagsüber frei im Garten bewegen. Die Stauden sind zu dieser Zeit so groß geworden, dass Zwergseidenhuhnfüsse ihnen nicht mehr viel antun können.

Neu gepflanzte Sträucher, Gemüsebeete und gemulchte Stellen decke oder stecke ich mit Sechseckgeflecht ab, damit sie nicht alles breitscharren. Dies machen sie nämlich leidenschaftlich gern, am liebsten breit und weit und danach sieht es nicht aus wie schön, sondern eher wie Sau....

Aber Spaß machen Hühner trotzdem, gerade wenn der kleine Zwergseidenhahn sich für den größten Hahn aller Zeit und den Garten samt Gefolge für sein Königreich hält.
Träum weiter, Heinz, du Hahn;-)
Zwergseidenhühner,
mittig der "große" Heinz, links der "kleine" Heinz
dahinter die Hennen, die was besseres zu tun haben





Gartenhühner

An den offenen Gartentagen werde ich sehr oft gefragt, ob Hühner und Garten zusammen gehen. Abgesehen davon, dass der Garten gar nicht gehen kann, haha, Bartwitz, geht es eher nicht. Aber es lassen sich Kompromisse schließen.

Seit 2009 halte ich Hühner und bin da eher wie die Jungfrau zum Kinde gekommen. Ich erzähle mal, wie alles begann....

(Wer die Geschichte schon aus dem Garten-pur-Forum kennt und nicht noch mal lesen will, bitte scrollen)

Durch eine glückliche Fügung konnten wir ein Nachbargrundstück pachten, auf dem 2 Garagen standen, die wir als Lagermöglichkeit brauchten. Das Grundstück war jahrelang nicht genutzt worden und dementsprechend verwildert. Nichts gegen Verwilderung, aber der Vorbesitzer muss unter dem ganzen Gestrüpp eine gute Quelle zu Beton und Zement gehabt haben. Alles was irgendwie gemauert oder betoniert worden war, war für die Ewigkeit gemacht worden. Wege, eng und winklig mit Wegbegrenzungen 30cm hoch. bombenfest aus feinsten Granitstein. Beetkanten tief einbetoniert, 30cm hoch aus nicht so schönen Betonsteinen. Bombenfest. Ein Frühbeet, gemauert , 6m lang. Für manchen Gemüsegärtner sicher ein Traum, aber ich wollte nicht den ganzen Stadtteil versorgen. Dazu ein nicht fertig gewordenes Gewächshaus. Überall Quecke vom Feinsten. Mir fehlte echt die Kraft und die Lust mich da groß zu engagieren. 
Stattdessen dachte ich, nutze ich die Möglichkeiten und lasse Hühner für mich Ordnung machen. Sie können mir dann gleich noch ein paar Eier legen und zum Schluß eine gute Brühe abgeben. Das kostet alles nicht viel bzw kein Geld.
 Also dachte ich weiter, braucht das Gewächshaus nur ein neues Dach und neue Fenster. Gibt es im Baumarkt. Hühner bekommste überall. Weidezaun ist auch nicht soo teuer. Gesagt, getan. Ich war naiv.
Als 1. schaffte ich mir ein Buch an. "Hühner halten" von Beate und Leopold Peitz. Das war eine gute Investition.
Als 2. motivierte ich meinen Mann. Das war auch eine gute Investition.
Als 3. machte ich einen Plan, wie das Gewächshaus aus- und umzubauen wäre. 

Ich fuhr das 1. Mal in den Baumarkt, holte die benötigten Bretter und Dachpappe und war die ersten 100 Euro los.
Nebenbei kurvte ich durchs Internet und lass mich durch einschlägige Foren. Dabei las ich, dass Hühner , die zu lange und zu eng im Stall stehen mit Federpicken anfangen. Dies kann bis zum Kannibalismus gehen. Na toll. Dabei stolperte ich auch über eine manuelle Hühnerklappe, die von den Hühnern morgens selbst geöffnet werden kann. Fand ich toll, denn Strom lag nicht an und ich schlafe gerne aus. Es war die Lösung meiner Probleme, dachte ich. Noch bisschen Hühnerzubehör bestellt und die nächsten 100 Euro flossen dahin.
Wir bauten das Dach, mauerten eine Tür zu, setzten in das eine Fenster die Klappe ein und mauerten den Rest mit geerbten (billig) Glasbausteinen aus. Das heißt, wir fingen an. Glasbausteine lassen sich sehr schwer vermauern. Nach etlichen Stunden nicht sehr produktivem Fortkommens, kamen wir zu dem Entschluss, es doch einen Profi machen zu lassen. Er war auch wesentlich effektiver als wir, vermauerte die restlichen Glasbausteine, verengte noch ein Fenster, in das die eigentliche Tür sollte und meine nächsten 150 Eur flossen dahin. Aber mein Hühnerstall war fertig. Schlafstangen, Kotbrett und Tür waren aus Altbeständen vorhanden und kosteten diesmal nichts.
Mittlerweile wusste ich auch besser über Hühnerrassen Bescheid. Vorher gab's für mich nur weiße und braune, große und kleine. Jetz kamen Legehybriden" von überall" nicht mehr in Frage. Ich wollte diese hochgezüchteten, empfindlichen , sich selbst zerlegenden Eiermaschinen nicht. Ich brauchte Hühner, die auch mal nen unbedarften Anfängerfehler aushielten. So hatte ich gelesen, dass es Zwiehuhnarten gibt, also welche, die gut Fleisch ansetzen, Eier legen und nicht viel fliegen. Genau das richtige für meine nicht sehr hohen Zäune rings ums Grundstück. Lust aufs Flügelstutzen hatte ich nämlich auch nicht. Ja, und so kam ich auf die New Hampshire.
Ein Züchter fand sich. Er gab mir noch paar wertvolle Tipps. Wegen der vielen streunenden Katzen wollte ich auf Nr. Sicher gehen und bestellte mir 6 ausgewachsene Hühner und einen Hahn. Bei dem Preis musste ich mich erst einmal setzen. Hybriden sind viel billiger. Aber im Nachhinein betrachtet, muss ich sagen, dass jeder Euro gerechtfertigt war. 
Von meiner " Kostet alles nüscht"-Theorie hatte ich mich wieder einmal verabschiedet.
Der Stall war fertig, der Weidezaun gezogen (das ganze Grundstück sollten sie dann doch nicht aufräumen), das Futter besorgt , die Hühner kamen. Es ging alles bestens. 2 Tage später fingen sie an zu legen. 3 Wochen später kam der Fuchs. Er freute sich auch über die manuelle Klappe. Hatte er doch so die Hühner morgens beizeiten servierfertig auf der Wiese.
Ich hätte im Traum nicht daran gedacht, dass der Fuchs auch mitten in der Stadt unterwegs ist.  3 Hühner und den Hahn killte er mir. 1 Huhn lag noch lebend mit gerupfter Kehle im Gras, 1 Huhn sass völlig apathisch und geschockt unterm Strauch und 1 hatte sich in den Stall gerettet. Dann stand ich geschockt da.
Von den zweien wußte ich nicht, ob sie überleben. Ein Huhn allein ging gar nicht. Aber Hühner wollte ich haben.
Also fingen wir wieder an zu bauen. Diesmal eine teure Voliere um meine teure manuelle Hühnerklappe. Die Voliere machten wir fuchssicher, indem wir den Volierendraht 30cm schräg nach außen eingruben. Zur Sicherheit noch eine Runde rumliegende Betonpflastersteine außen herum. Denn ich war sehr geschockt.Der Fuchs sollte sich Beulen holen, wenn er wiederkam. Meine Hühner werden nicht gefressen!
Seitdem ist Ruhe. Die Hühner können frühmorgens raus in die Voliere, haben Platz und wenn jemand von uns da ist, gehts auch weiter auf die Wiese zum "Aufräumen".
Die beiden angefuchsten Hühner haben es mit Aufpäppeln, einigen Tagen Stallarrest und viel Zuwendung überlebt und ich orderte noch einmal 3 Hennen und einen Hahn.
Alles in allem war es bis jetzt eine abwechslungsreiche Zeit.
Wenn ich meine Unkosten und Zeit zusammenrechne, hätte ich für das gleiche Geld gefühlte 1000 Jahre Eier im Supermarkt kaufen können.
Ich möchte trotzdem um keinen Preis mehr meine Hühner und die eigenen Eier missen. Hühner gucken ist unterhaltsam und entspannend.Die Eier sind lecker und das Aufräumen nehmen die Hühner sehr ernst. Von der Quecke ist nicht viel übrig geblieben. Fürs Füttern und abendlichen Einsperren findet sich gegen Eiereinsammeln bei Bedarf immer jemand aus der Nachbarschaft.
Die Vertikutiereigenschaften dürfen demnächst die Küken unter Beweis stellen und ich kann mich immer noch auf das erste Brathähnchen und die erste Hühnerbrühe freuen.
Jeden, der sich Hühner anschaffen will, kann ich nur ermutigen. Es ist am Anfang ein Berg, überwindbar, denn eigentlich muß nur täglich 1x jemand nach ihnen sehen,füttern und die Klappe abends nach ihnen zu machen.
Hühner sind toll.

Das war 2010. Ein Jahr nach meiner Hühnerhaltungsbeginn. Ich kann immer noch jedes Wort unterschreiben und es macht nach wie vor viel Spaß den Hühner zuzusehen.  Aber es macht eben auch Spaß, weil sie einen separaten Hühnergarten haben. Mehr dazu im nächsten Post.